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Unterwegs in Kanada

Kanada, das zweitgrößte Land der Erde, erstreckt sich über eine Fläche von rund 9,98 Millionen Quadratkilometern und liegt in Nordamerika. Es grenzt im Süden an die USA und im Norden an das Nordpolarmeer. Die Landschaft ist äußerst vielfältig: von den majestätischen Rocky Mountains im Westen über weite Prärien bis hin zu dichten borealen Wäldern und der arktischen Tundra im Norden. Kanada hat die längste Küstenlinie der Welt und ist reich an natürlichen Ressourcen wie Holz, Erdöl und Mineralien.

Kanada ursprünglich war Kanada von den Ureinwohnern der First Nations und Inuit bewohnt. Im 16, Jahrhundert begannen europäische Entdecker mit der Besiedlung des Landes, wobei Frankreich und Großbritannien eine wichtige Rolle spielten. Nach mehreren Konflikten wurde 1867 die Kanadische Konföderation gegründet, die nach und nach mehr Autonomie von Großbritannien erlangte. Heute ist Kanada ein multikulturelles Land mit einer reichen Geschichte und einer starken Verbindung zu seinen indigenen Wurzeln.

Bären in Kanada

Bei unachtsamem Umgang mit wilden Tieren droht Gefahr für Mensch und Tier. Wertvolle Hinweise geben die Ranger an den Stationen der Nationalparks. Oder, wer sich schon vorab informieren möchte, der findet wertvolle Informationen auf der Webseite von Mapeltrails.

Für eine individuelle Rundreise durch Kanada gibt es zwei Alternativen: Mietwagen oder Wohnmobil. Welche die bessere ist, hängt ganz von den individuellen Wünschen und Bedürfnissen ab!

Wohnmobil:

  • Flexibilität: Man hat seine Unterkunft immer dabei, kann spontan anhalten und direkt in der Natur übernachten - perfekt für Kanadas atemberaubende Nationalparks!
  • Kosten: Auch wenn die Miete eines Wohnmobils teurer sein kann, sparst man sich die Übernachtungskosten und hat seine Küche immer dabei.
  • Erlebnis: Es bietet ein authentisches Abenteuergefühl und ist ideal für längere Roadtrips durch abgelegene Gebiete.

Mietwagen:

  • Mobilität: Ein Auto ist oft leichter zu manövrieren, besonders in Städten oder auf engen Straßen.
  • Abwechslung: Man kann in Hotels, Ferienhäusern oder anderen Unterkünften übernachten und so verschiedene Orte kennen lernen.
  • Kosten: Die Mietkosten sind in der Regel niedriger als für ein Wohnmobil. Außerdem ist der Benzinverbrauch meist geringer.

Wenn man die Freiheit und das Naturerlebnis bevorzugt, ist das Wohnmobil vielleicht die bessere Wahl. Wenn Komfort, einfache Fortbewegung und Stadtleben wichtig sind, ist ein Mietwagen wahrscheinlich die bessere Wahl. Mit diesen Überlegungen im Hinterkopf haben wir unsere Urlaube in Kanada organisiert.

Das östliche Kanada

Ostkanada, bestehend aus den Provinzen Ontario, Québec, Nova Scotia, New Brunswick, Prince Edward Island und Neufundland, bietet eine faszinierende Mischung aus Natur, Geschichte und Kultur. Geographisch beeindruckt die Region durch ihre abwechslungsreiche Landschaft: von den majestätischen Niagarafällen in Ontario über die malerischen Küsten Nova Scotias bis hin zu den dichten Wäldern und dem Sankt-Lorenz-Strom in Québec. Die Region ist auch für den „Indian Summer" bekannt, wenn sich die Blätter in leuchtenden Farben verfärben.

Die Verkehrsregeln in Kanada sind im Wesentlichen die gleichen wie auch in Deutschland. Unterwegs sahen wir jedoch einige Straßenschilder, die uns nicht bekannt waren und uns teilweise zum Schmunzeln brachten.

Der Osten Kanadas war das Zentrum der europäischen Kolonisation. Französische und britische Einflüsse sind bis heute spürbar, insbesondere in Québec, wo die französische Sprache und Kultur dominieren. Die Region spielte eine Schlüsselrolle in der Entwicklung Kanadas, von den frühen Pelzhandelsrouten bis zur Gründung der Konföderation 1867. Zu den touristischen Höhepunkten zählen die pulsierenden Städte wie Toronto, Montréal und Québec City, die mit ihrer Architektur und ihrem kulturellen Angebot begeistern. Naturliebhaber können den Cabot Trail in Nova Scotia erkunden, der spektakuläre Ausblicke auf den Atlantik bietet, oder die bezaubernden Inseln wie Prince Edward Island besuchen. Die Niagarafälle sind ein absolutes Muss, ebenso wie die historischen Stätten von Québec City, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören.

September - Oktober 2022

Im Herbst 2022 wollten wir den Indian Summer in östlichen Kanada bestaunen. Dazu hatten wir uns einen Mietwagen, einen Toyota RAV4, gemietet. Dieses Auto wird in Nordamerika als "Mid-Size SUV" bezeichnet. Für uns war es nach kurzer Eingewöhnungszeit ein sehr angenehmes Fahrzeug. Die von uns gemachten Pläne ließen sich nur teilweise umsetzten. So machten uns die Ausläufer eines Hurrikans einen dicken Strich durch die Rechnung und verhinderten, dass wir die Atlantik-Provinzen besuchen konnten. Ferner hatten wir nicht bedacht, dass sowohl touristische Highlights wie Nationalparks und nationale Monumente nur während der Hauptsaison geöffnet sind und auch Hotels und Restaurants im September und Oktober häufig schon geschlossen sind. Dementsprechend mussten wir unsere Reisepläne vor Ort den Gegebenheiten anpassen. 

Toronto, Ottawa, Montreal und Quebec sind faszinierende Städte in Kanada, jede mit ihrem eigenen Charakter und Charme. Jede dieser Städte hat ihre eigene Persönlichkeit und bietet dem Besucher eine Vielzahl von Erlebnissen.

Toronto ist die größte Stadt Kanadas und ein pulsierendes Zentrum für Kultur, Wirtschaft und Unterhaltung. Die Stadt ist bekannt für ihre beeindruckende Skyline, die vom CN Tower dominiert wird, und ihre multikulturelle Bevölkerung.

Ottawa, die Hauptstadt Kanadas, liegt in der Provinz Ontario am Ufer des Ottawa River. Die Stadt ist bekannt für ihre beeindruckenden Parlamentsgebäude und den Rideau-Kanal, der sich im Winter in eine der längsten Natureisbahnen der Welt verwandelt. Als zweisprachige Stadt vereint Ottawa die englische und französische Kultur und bietet eine reiche Mischung aus Geschichte, Kunst und moderner Lebensqualität.

Montreal, die zweitgrößte Stadt Kanadas, liegt in der Provinz Quebec und ist für ihre französische Kultur und Geschichte bekannt. Die Stadt verbindet moderne Urbanität mit historischem Flair, besonders im Viertel Vieux-Montréal mit seinen Kopfsteinpflasterstraßen und alten Gebäuden. 

Québec City, die Hauptstadt der Provinz Québec, ist eine der ältesten Städte Nordamerikas und bekannt für ihre gut erhaltene Altstadt, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Die Stadt bietet eine einzigartige Mischung aus europäischem Charme und nordamerikanischer Geschichte mit Sehenswürdigkeiten wie dem Château Frontenac und der Stadtmauer.

Wir reisten durch die Provinzen Ontario und Québec und unternahmen auch einen kurzen Abstecher in die Provinz New Brunswick. Unsere Reiseroute, teilweise zu Hause schon vorgeplant und reserviert, teilweise vor Ort geplant führte uns von Toronto über Niagara Falls – Goderich – Tobermory – Midland – Ottawa –Montreal - Saint Pauline – Quebec – Beaupré- Saguenay - L´Anse-Saint-Jean – Campbellton – Tracadie Gaspé – Rimouski – Orford - Cornwall (Ontario) – Gananoque - Cobourg wieder zurück nach Toronto. Dabei legten wir während 42 Tagen eine Strecke von 6.746 Kilometern zurück. In den großen Städten des Landes Toronto, Ottawa und Montreal stellten wir unseren Mietwagen auf den Parkplätzen unserer Hotels ab und nutzten den öffentlichen Nahverkehr. 

Ontario, die bevölkerungsreichste Provinz Kanadas, liegt im Zentrum des Landes und ist bekannt für ihre landschaftliche und kulturelle Vielfalt. Die Hauptstadt Toronto ist ein wirtschaftliches und kulturelles Zentrum. Die Provinz bietet eine beeindruckende Mischung aus städtischem Leben und Naturschönheiten wie die Großen Seen, dichte Wälder und zahlreiche Nationalparks. Ein Highlight Ontarios sind die weltberühmten Niagarafälle an der Grenze zwischen Kanada und den USA. Die Wasserfälle bestehen aus den Horseshoe Falls, den American Falls und den Bridal Veil Falls. Neben ihrer natürlichen Pracht sind die Niagarafälle auch eine wichtige Quelle für Wasserkraft.


Québec ist eine Provinz, die mit einer Mischung aus kultureller Vielfalt und spektakulären Landschaften begeistert. Québec ist die größte Provinz Kanadas und bekannt für ihre einzigartige Mischung aus französischer und englischer Kultur sowie für eine Vielzahl beeindruckender Naturlandschaften. Die Gaspé-Halbinsel und der Saguenay-Fjord sind nur zwei Beispiele für die zahlreichen Highlights, die Besucher hier entdecken können. Der Saguenay-Fjord ist eines der beeindruckendsten Naturwunder der Provinz. Er erstreckt sich etwa 100 Kilometer landeinwärts nördlich des Sankt-Lorenz-Stroms. Der Fjord ist ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche Tierarten, darunter Belugawale. Die Halbinsel Gaspé im Osten der Provinz ist ein Paradies für Naturliebhaber. Sie wird vom Sankt-Lorenz-Strom und dem Golf von Sankt-Lorenz begrenzt. Die Halbinsel ist bekannt für ihre charmanten Küstendörfer, Wälder und Klippen sowie ihre durch das Meer geprägte Kultur.


Das westliche Kanada

Der Westen Kanadas, bestehend aus den Provinzen British Columbia und Alberta, ist bekannt für seine atemberaubende Natur und faszinierende Geschichte. Geographisch beeindruckt die Region mit den majestätischen Rocky Mountains, endlosen Wäldern, türkisfarbenen Seen und der Pazifikküste. Die Nationalparks Banff und Jasper in Alberta sowie Vancouver Island und der Pacific Rim Nationalpark in British Columbia sind nur einige der Naturwunder, die Besucher in ihren Bann ziehen.

Historisch gesehen war der Westen Kanadas ursprünglich von Ureinwohnern bewohnt, deren Kulturen auch heute noch eine wichtige Rolle spielen. Mit der Ankunft europäischer Siedler im 18. und 19. Jahrhundert begann die Erschließung der Region, insbesondere durch den Pelzhandel und später durch den Bau der transkontinentalen Eisenbahn, die die wirtschaftliche Entwicklung vorantrieb.

Zu den touristischen Highlights zählen der Icefields Parkway, eine der schönsten Panoramastraßen der Welt, die pulsierende Stadt Vancouver mit dem Stanley Park und Granville Island sowie das charmante Whistler, ein Paradies für Outdoor-Aktivitäten. Auch die Möglichkeit, wilde Tiere wie Grizzlybären und Wale zu beobachten, macht Westkanada zu einem unvergesslichen Reiseziel.


Mai 2023

Im Mai 2023 unternahmen wir eine Rundreise mit dem Wohnmobil durch den Westen Kanadas. Wir reisten mit einem gemieteten Campmobil von Vancouver durch British Columbia und Alberta durch die Rocky-Mountains. Für die Reise hatten wir uns ein 7,8 Meter langes und 2,5 Meter breites Wohnmobil des Typs „C-Large“, mit Slide-Out, des Vermieters „Fraserway“ gemietet. Vancouver, die lebendige und pulsierende kanadische Metropole am Pazifik, war der Ausgangs- und Endpunkt unserer Reise.

Das Wohnmobil bietet folgende Annehmlichkeiten: Slide-Out für Wohnbereich (Sitzgruppe), Markise, Klimaanlage Führerhaus, Klimaanlage Wohnraum, Heizung Wohnraum Elektrisch / Gas, Kochstelle Gas / Ofen, Mikrowelle, Kühlschrank Elektrisch / Gas, Gefrierfach sowie einen Frischwassertank mit 113 Litern und zwei Abwassertanks mit 83 und 113 Litern.

Unsere Reiseroute führte uns während 33 Tagen über folgende Strecke: 

Vancouver - Manning Park - Osoyoos - Kimberley - Warner Country No 5 - Dinosaur Provincial Park - Drumheller - Rocky Mountain House - David Thompson Resort - Radium Hot Springs - Jasper (Wapiti Campground) - Mount Robson – Jasper (Whistler Campground) - Field (Kicking-Horse Campground) - Banff - Lake Louise - Shuswap Lake Provincial Park - Boston Bar - Rolley Lake Provincial Park - Vancouver

Wir hatten unsere Reise schon zu Hause geplant und in den wichtigsten Nationalparks unsere Stellplätze reserviert. Aber auch der beste Plan überlebt den Kontakt mit der Realität nicht unbeschadet. Aufgrund der vielen Waldbrände im Jahr 2023, der bisher schlimmsten Waldbrandsaison in Kanada, mussten wir unsere Pläne vor Ort ändern und den Gegebenheiten anpassen.


Wir legten 4.939 Kilometer zurück und verbrauchten 1.158,27 Liter Benzin.

Die Kombination aus der urbanen Vielfalt Vancouvers und der landschaftlichen Schönheit des Crowsnest Highways macht diese Region zu einem faszinierenden Ziel für Entdecker. Vancouver, eine pulsierende Küstenstadt in British Columbia, Kanada, ist bekannt für ihre beeindruckende Naturkulisse, die von Bergen und dem Pazifik geprägt ist. Der Crowsnest Highway (Highway 3) ist eine der bedeutendsten Straßen, die durch British Columbia und Alberta führen. Der Highway führt durch malerische Landschaften, darunter der Manning Provincial Park und das Okanagan Valley, bevor er die Rocky Mountains über den Crowsnest Pass überquert.

Die kanadischen Great Plains erstrecken sich über das südliche Alberta und sind Teil der nordamerikanischen Prärie, die sich von Kanada bis nach Texas erstreckt. Die Region ist geprägt durch weite Prärien mit teilweise wüstenhaften trockenen Bedingungen und teilweise intensiver landwirtschaftlicher Nutzung. Die Landschaft umfasst sowohl Kurzgras- als auch Mischgras-Prärien, die für die Viehzucht und den Getreideanbau genutzt werden. Die Great Plains von Alberta sind auch bekannt für ihre geologischen Formationen wie die Badlands, die sich durch einzigartige Erosionslandschaften auszeichnen. In der Region befinden sich bedeutende Schutzgebiete wie der Dinosaur Provincial Park, der von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt wurde, und der Writing-on-Stone Provincial Park, der für seine historischen Felszeichnungen bekannt ist.

Die kanadischen Rocky Mountains erstrecken sich über die Provinzen Alberta und British Columbia. Sie sind bekannt für ihre majestätischen Gipfel, darunter der Mount Robson, der mit 3.954 Metern der höchste Berg der kanadischen Rocky Mountains ist. Die Region beherbergt mehrere Nationalparks, darunter die Nationalparks Banff, Jasper, Yoho und Kootenay, die gemeinsam zum UNESCO-Weltnaturerbe gehören. Besonders sehenswert sind der Icefields Parkway, eine der schönsten Panoramastraßen der Welt, und der Moraine Lake mit seinem türkisblauen Wasser. Die kanadischen Rocky Mountains sind nicht nur ein Naturwunder, sondern auch ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche Tierarten drunter auch Schwarz- und Grizzlybären.