La Course Camarguaise

"La course libre" ist ein sonntäglicher, sportlicher Zeitvertreib und eine Mutprobe der besonderen Art, der sich seit dem 17. Jahrhundert entwickelt hat.
Die Stierkämpfe werden im Allgemeinen von April bis Oktober an den Wochenenden veranstaltet. Ein Kampf dauert insgesamt etwa zwei Stunden. Wenn der Torero-Marsch aus "Carmen" erklingt, beginnt das Spiel: Nach einem Trompetenstoß stürmt der erste Kampfstier (Cocardier) in die Arena. Im Lauf der folgenden 15 Minuten müssen die Raseteurs versuchen, dem die Stier Kokarden und Quasten zu entreißen, die zuvor mit Fäden oder Schnüren an die Hörner gebunden wurden. Einziges erlaubtes Hilfsmittel für den Raseteur ist dabei ein "Crochet", eine handähnliche Eisenkralle. In der Arena befinden sich beim Kampf ein Stier, 5 bis 11 Raseteurs und die "Tourneurs", deren Aufgabe es ist, den Stier für die Raseteurs in die beste Position zu bringen. Für jede Kokarde und jede Quaste, die der Raseteur dem Stier abjagen kann, erhält er einen Geldpreis, der im Verlauf des Kampfes von einigen Hundert auf mehrere Tausend Francs erhöht werden kann. An einem Nachmittag treten 6 bis 7 Stiere auf, wobei nach dem dritten oder vierten Stier eine kurze Pause eingelegt wird. Die schwarzen Camargue-Stiere sind mit einem Stockmaß unter 1,50 Metern und einem Gewicht von rund 300 Kilogramm wesentlich kleiner und wendiger als die spanischen Kampfstiere.


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