Die Auvergne (Frankreich), eine der größten Vulkanlandschaften in Europa - Die Caldera de Taburiente (Spanien, Kanarische Inseln, La Palma) - Die Grande Fossa auf Vulcano (Italien, Liparische Inseln)

Vulkane Europas

Vulkane und die Begleiterscheinungen des Vulkanismus, Erdbeben und Geysire, haben mich schon immer fasziniert. 

Wir haben einige geologisch interessante Gebiete mit Vulkanen besucht. Nachstehend habe ich einige Bilder aktiver, ruhender und kürzlich erloschener Vulkane zusammengestellt.

Quelle des Lebens und Todes

Für fast alle Kulturen sind Vulkane der Sitz ihrer Götter. In der griechischen Mythologie ist die vulkanische Insel Limnos der Sitz des Feuergottes Hephaistos, der Name 'Vulkan' leitet sich vom römischen Vulcanus ab. Auch in der aztekischen, isländischen und vielen weiteren Kulturen spielen Vulkane eine zentrale Rolle in der Mythologie. In Hawaii wird der Vulkangöttin Pele besondere Verehrung zuteil.

Vulkane speien Feuer und bringen durch Lava, Erdbeben und Tsunamis Tod und Verderben über die Menschen, die an ihren Hängen siedeln. Fruchtbare vulkanische Erde ist die Grundlage für gute landwirtschaftliche Erträge und lockte schon immer Menschen an.

Sizilien - der Ätna

Der Ätna (italienisch ist mit rund 3323 Metern über dem Meeresspiegel der höchste und größte aktive Vulkan Europas. Er liegt auf der italienischen Insel. Im Juni 2013 hat die UNESCO den Ätna in die Liste des Weltnaturerbes aufgenommen. Der nach allen Seiten hin freistehende Berg erhebt sich bis auf die dreifache Höhe der ihn umgebenden Gebirgszüge. Naturgemäß bleibt seine Höhe nicht konstant. Sie liegt je nach den Folgen der vorangegangenen Aktivität zwischen 3200 und 3350 m. Die dicht besiedelte Landschaft um den Ätna ist durch die verwitternde Lava äußerst fruchtbar. Aufgrund der Höhe des Ätna folgen verschiedenste Vegetationsgürtel aufeinander. In den unteren Zonen bis etwa 1500 Meter wachsen Orangen-, Zitronen-, Oliven-, Feigen- und Pistazienbäume. Auch Getreidefelder und Weinberge gibt es dort. Darüber erstreckt sich eine Waldzone bis etwa 2000 Meter. Buchen, Eichen, Birken, Kiefern und Kastanienbäume finden sich hier, und auch der typische Ätnaginster, der eine der ersten Pflanzen ist, die sich auf der verwitternden Lava ansiedeln. Bis etwa 2500 Meter folgt dann eine Zone mit Wacholder- und Sanddornsträuchern, Gräsern, Moosen und Flechten. Die höheren Zonen sind vegetationslos, im Gipfelbereich liegt einen Großteil des Jahres hindurch Schnee.


Liparische Inseln - Vulcano und Stromboli

Die Liparischen Inseln oder auch Äolischen Inseln (italienisch Isole Lipari oder Isole Eolie) sind eine Inselgruppe im Tyrrhenischen Meer nördlich von Sizilien. Die Inseln sind vulkanischen Ursprungs und wurden 2000 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt. Sie tauchten in drei Phasen aus dem Meer auf und gehören zu einer Vulkankette, die sich vom Vesuv bis zum Ätna erstreckt. Zunächst entstand Filicudi, dann die Inseln Panarea, Salina und Teile von Lipari, zuletzt Alicudi. In einer zweiten Phase wurden weitere Teile dieser Inseln gebildet. In einer dritten Phase folgten Vulcano und Stromboli. Der Ursprung für den Vulkanismus der Liparischen Inseln ist die Subduktion des nördlichen Randes der afrikanischen Platte unter die apulische Platte.

Heute ist der Vulkan Stromboli auf der gleichnamigen Insel der einzig ständig tätige Vulkan Europas. Der Vulkan Grande Fossa auf der Insel Vulcano ist schlummernd und nur leicht aktiv und damit sicher der gefährlichste Vulkan der Region.

Wir besuchten die Inseln mit der MS-Florette und wanderten unter anderem auf Vulcano und Stromboli.

Kanarischen Inseln

Die Inselgruppe der Kanaren gehört politisch zu Spanien und geologisch zu Afrika. Sie befindet sich auf der Afrikanischen Platte, am Ostrand des Kanarischen Beckens, das bis in 6501 Meter Tiefe abfällt. Die Kanarischen Inseln sind ein Archipel, der seine Entstehung dem Intraplattenvulkanismus und einem unter ihm liegenden Hotspot verdankt.

Der Pico del Teide ist mit 3715 m über dem Meeresspiegel die höchste Erhebung auf der kanarischen Insel Teneriffa und der höchste Berg auf spanischem Staatsgebiet. Er ist mit 7500 m Höhe über dem Meeresboden der dritthöchste Inselvulkan der Erde.

Lanzarote wuchs vor 15,5 Millionen Jahren über die Meeresoberfläche hinaus. Das Gesicht dieser Insel, der trockensten der Inselgruppe, wird durch die Spuren des Vulkanismus geprägt. Vor allem im Süden der Insel, so im Nationalpark Timanfaya, ist die Landschaft durch Vulkankegel und Lavafelder geprägt.

Die grüne Insel „La Palma“ ist eine der geologisch jüngsten Inseln der Kanaren. Das Bergmassiv von La Palma wurde durch drei große, sich überlagernde Vulkane aufgebaut. Vulkanstürze formten die Landschaft. So entstand vor etwa 500.000 Jahren die Caldera de Taburiente und die Cumbre Nueva entstehen. Die Trümmerlawine der Cumbre Nueva reicht bis in eine Meerestiefe von 2500 bis 4000 Metern. Die tiefste Stelle der Caldera de Taburiente liegt bei etwa 430 Metern ü. Meeresspiegel. Den höchsten Punkt von 2.426 Metern ü. Meeresspiegel erreicht der Kraterrand im Norden mit dem gleichzeitig höchsten Punkt La Palmas, dem Roque de los Muchachos. Später verlagerte sich die vulkanische Aktivität in den Süden der Insel. Der letzte Vulkanausbruch begann am 21.10.1971. Dabei bildete sich ein neuer Vulkan: der Teneguia. Einen Tag vor dem Vulkanausbruch wurde die Insel von einem starken Erdbeben erschüttert. Aus Eruptionsspalten des Vulkans (bis zu 300 Metern Länge) trat Lava aus und floss zum Meer ab, wodurch rund 29 Hektar neues Land entstand.

Der Norden: Island und Beerenberg

Island ist die größte Vulkaninsel der Erde und befindet sich knapp südlich des nördlichen Polarkreises. Im Nordatlantik haben zahlreichen Vulkane Islands die Insel Island geschaffen und nachhaltig geprägt. Es handelt sich bei Island um einen der wenigen Teile des Mittelatlantischen Rückens, der die Meeresoberfläche überragt. Island liegt auf dem Mittelatlantischen Rücken und damit sowohl auf der Nordamerikanischen als auch auf der Eurasischen Platte, wobei sich die Plattengrenzen von Südwesten nach Nordosten in etwa diagonal über die Insel ziehen. Die Platten entfernen sich jährlich etwa 2 cm voneinander. Die Wärme des Erdinneren speist Geysire und Thermalquellen, die von den Isländern zur Gewinnung von Energie und warmen Wasser genutzt werden.

Der Beerenberg ist der nördlichste über dem Meeresspiegel gelegene aktive Vulkan der Erde. Den derzeit letzten Ausbruch gab es am 6. und 7. Januar 1985. Der Beerenberg liegt auf der Insel Jan Mayen und ist 2277 m hoch. Vom Meeresgrund an gemessen erreicht er eine Höhe von etwa 5000 m. Der zum Typ Stratovulkan gehörende Beerenberg bildet den gesamten Nordteil der Insel. Der Beerenberg ist stark vergletschert; von den in alle Himmelsrichtungen verlaufenden 20 einzelnen Gletscherströmen kalben fünf direkt ins Meer.

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